Die Kapelle thront mitten im Dorf auf einem kleinen, grünen Hügel, von wo der Blick frei auf Berge und Himmel schweift. Sitzbänke laden Gläubige, Suchende und Neugierige dazu ein, innenzuhalten und die Aura dieses hochspirituellen Gotteshäuschen aufzunehmen. Schlicht und berührend wirkt auch Innenraum mit dem Jesus am Kreuz und den knarrenden Lärchenplanken.
Vermutlich 1936/1937 wurde die heutige Kapelle noch ausschließlich als „Feuerwehrhüttl“ erbaut. Im Januar 1951 zerstörte eine Lawine mehrere Gebäude in Vent, darunter auch dieses Hüttl. Noch im gleichen Jahr errichteten die Venter ein neues Feuerwehrhaus, das fortan als Geräteraum und „Totenkapelle“ für verunglückte Bergsteiger diente. Denn während die Einheimischen damals in ihren eigenen Häusern in Vent aufgebahrt wurden, benötigte man einen würdevollen Aufbahrungsort für ortsfremde Bergsteiger, die nicht die Erfahrenheit oder das Glück hatten, aus den Bergen zurückzukommen.
Nach dem Bau einer neuen Leichenhalle bei der Venter Dorfkirche und eines Mehrzweckhauses mit integrierter Feuerwehrhalle verfiel die alte „Totenkapelle“ zusehends. Bis Ötztal Tourismus und die Gemeinde Sölden im Sommer 2012 das Gebäude renovierten, sanierten und umtauften. Mit einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier im Rahmen der Veranstaltung ARTeVENT wurde die „Bergsteigerkapelle“ offiziell wachgeküsst. Jährlich finden nun themenbezogene Ausstellungen an diesem besonderen Ort statt, sowohl in der Kapelle als auch im Freien rund um das Gebäude.
Besichtigung: täglich von 08.00 bis 22.00 Uhr
Eintritt frei