Was wohl hinter dem nächsten Berg liegt? Urtümliche Neugier hat den Mensch seit jeher angetrieben, seinen Horizont zu erweitern. Bei der Alpenüberquerung am europäischen Fernwanderweg können Weitwanderer diesem Bedürfnis ausgiebig frönen. Von Obergurgl aus starten sie frühmorgens über Alpenrosenhänge im vorderen Königstal nach Hochgurgl. Vorbei am Top Mountain Crosspoint, wo Auto- und Motorradfahrer die Maut für den schnellen Weg in Richtung Südtirol entrichten. Nahe der Hochalpenstraße schlagen Wanderer am E5 ihr eigenes Tempo ein und stoßen unterwegs auf inspirierende Stationen wie das Schmugglerdenkmal, das Teil der Timmelsjoch Erfahrung ist. Reich an landschaftlichen Impressionen gelangen sie schließlich auf das Timmelsjoch (2.509 m). Ein Wanderbuch und ein eigener Prägestempel halten Eindrücke und Erinnerungen fest, das Passmuseum entführt in eine Eishöhle und zurück in die Geschichte des Übergangs.
Für Weitwanderer ist der Anstieg auf das Timmelsjoch der erste Teil der Tagesetappe. Sie steigen in der Folge durch sanfte Täler und malerische Orte nach Moos in Passeier ab. Für die mittelschwere bis schwere Tour sind insgesamt rund 10 Stunden Gehzeit zu veranschlagen. Auf fast 1.000 Höhenmeter bergauf kommen knapp 1.900 hm bergab. Mit den Kräften heißt es also gut haushalten und auch die Wetterprognose sollte stabil sein.
Die Wanderung auf das Timmelsjoch lohnt sich aber auch als Tagestour. Wer den Rückweg nach Obergurgl nicht per pedes antreten will, kann die Zeit auf der Passhöhe voll auskosten und mit dem Timmelbus bequem talwärts fahren. Zur Erleichterung können auch Teilstrecken mit dem Bus zurückgelegt werden.